Am Samstag vor dem Erntedankfest haben wir uns mit Herrn Kisfeld in seiner Bäckerei in Wolbeck getroffen. Brote wollten wir backen und damit an der landesweiten Aktion „5.000 Brote“ der „Evangelischen Kirche in Deutschland“ und der Organisation „Brot für die Welt“ teilnehmen. Doch wie das Ganze funktionieren sollte, wussten wir nicht so genau.

Als wir in die Backstube kamen, erfuhren wir, dass Herr Kisfeld bereits alles vorbereitet hatte. Es war alles schon da: Sauerteig, Mehl, Salz, Wasser, Hefe, Röstbrot, seine Maschinen und sein Wissen. Ruhig erklärte er uns jeden Arbeitsschritt. Und dann fingen wir an. Erst einmal haben wir die Zutaten abgemessen – vollelektronisch. Dann haben wir alles in einer Maschine zusammengefügt und von ihr kneten und rühren lassen, bis schließlich ein Teig entstand, den wir nur noch in Form bringen mussten. Da war Handarbeit gefragt. Wir formten den Teig zu ovalen Broten. Manche verzierten wir mit einem Kreuz. Am Ende sind 50 Brote entstanden, die wir auf einem großen Backblech in den Ofen schoben. Schon nach wenigen Minuten wurde die ganze Backstube von einem unwiderstehlichen Duft erfüllt.

Im Erntedankgottesdienst bekamen die Besucher schon beim Betreten der Kirche einen Eindruck von unserer Aktion: Die Kirche roch wunderbar nach frisch gebackenem Brot. Ein von uns ganz besonders verziertes Brot haben wir dann miteinander im Gottesdienst geteilt und gegessen. Um das Teilen geht es auch bei der Aktion 5.000 Brote. Mit dem Erlös unterstützt „Brot für die Welt“ die Bildungseinrichtung „Samvada“ in Indien, die jungen Menschen eine Berufsausbildung oder sogar ein Studium ermöglicht.

Ach ja, es interessiert Sie vielleicht, wieviel bei unserer Aktion zusam-mengekommen ist: 198,95 EUR.
Vielen Dank allen, die ein Brot gekauft haben. Wir hoffen, es hat geschmeckt!
Der Konfikurs 2018/19

„Wir feiern heut' ein Fest...“
So begann das Lied, das am Sonntag, den 23. September, den Gottesdienst in der Evangelischen Christuskirche in Wolbeck einleitete. Das Wetter war herbstlich-regnerisch, aber das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt, und am Gottesdienst wirkten nicht nur Pfarrer Dr. Plate und die Gemeindeband mit, sondern auch ehemalige Konfirmandinnen, die mit Leckereien von einem gedeckten Tisch symbolisch allen die Gastfreundschaft Gottes zugute kommen ließen.

Nach dem Gottesdienst gab es im Vorraum der Kirche Kassler im Brötchen und Würstchen vom Grill. Im großen Gemeinderaum lockte ein Büfett mit schmackhaften Salaten, später mit Kaffee und Kuchen. Die Mädchen des CVJM sorgten für frische Waffeln, und während die Erwachsenen an den Tischen in lebhafte Gespräche vertieft waren, spielten die jüngeren Gäste in den oberen Gemeinderäumen. Es drehte sich ein Glücksrad, es glühte der heiße Draht, Luftballons in überraschenden Formen waren zu sehen. Die Schminkecke in der einen, der Edeltrödel in der anderen Ecke des großen Saals zogen die Neugierigen an.

Auch am Nachmittag kam die Musik nicht zu kurz: Ein Konzert der Kirchenband und das gemeinsame Raten und Singen von Liedern unter der temperamentvollen Leitung von Ilona Reifschneider rundeten das gelungene Gemeindefest ab.

Beinahe schon Tradition hat das Seniorensommercafé des Besuchsdienstkreises Albersloh. In diesem Jahr war es am Freitag, dem 13. Juli wieder soweit!
Fleißige Hände hatten die Kirche in Albersloh in einen gemütlichen Café-Raum verwandelt. Liebevoll geschmückte Tische erwarteten die Besucher und der Duft von Kaffee und selbstgebackenem Kuchen erfüllten den Kirchenraum.

Zahlreiche Senioren waren der Einladung gefolgt und verlebten bei Kaffee und Kuchen, Musik, lustigen Vorlesegeschichten und bekannten Liedern einen unterhaltsamen Nachmittag.

Eine Seniorin wollte schon den Termin für das Sommercafe im nächsten Jahr wissen. Wir haben ihr versprochen, diesen früh genug bekanntzugeben!

Liebe Leserinnen und Leser,
im Lukasevangelium ist uns folgende Geschichte überliefert (Lk 17,11–19): Zehn Aussätzige kommen zu Jesus und werden vom ihm geheilt. Voller Freude laufen sie zu den Priestern, um sich von ihnen die Heilung bestätigen zu lassen, auf dass sie wieder in die Gemeinschaft der Lebenden aufgenommen werden, aus der sie aufgrund ihrer Krankheit ausgestoßen worden waren. Nachdem dies geschehen ist, ziehen sie fröhlich ihrer Straße.
Wer mag es ihnen verdenken, dass sie es nach der langen Zeit der Isolation und dem ungewissen Ende ihrer Krankheit nun gar nicht mehr erwarten können, den Blick nach vorne zu wenden und mit ihrer Zukunft ernst zu machen. Ein neues Leben, eine zweite Chance, ein zweiter Start: Da schaut man doch nicht zurück, sondern rennt los! Nur einer von ihnen kehrt um, um sich bei Jesus zu bedanken. Ein Samariter noch dazu, der neutestamentliche Prototyp des rätselhaften Fremden, mit dem anständige Leute nicht verkehren. Jesus sieht das anders: „Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen!“ verheißt er ihm.

Auch der Samariter ist gesund geworden und hat allen Grund, das alte Leben möglichst schnell hinter sich zu lassen und nach vorne zu blicken. Aber – und das ist vielleicht das Geheimnis, das er mit uns teilt – er klammert sein altes Leben dabei nicht aus. Er schaut nicht nur nach vorn, sondern auch zurück. Nicht aus Melancholie oder Rückwärtsgewandheit, sondern aus etwas viel Tieferem: aus Dankbarkeit! Er spürt, dass sein neues Leben niemals gelingen kann, wenn er sein altes kategorisch ausklammert und den leidvollen Weg, den er gegangen ist, verdrängt. Und er hat begriffen, dass er sich sein neues Leben, seine zweite Chance, seinen zweiten Start nicht selbst erarbeitet hat, sondern dass er ihm von Jesus geschenkt worden ist. Aus diesem Grund weiß und spürt er ganz deutlich, dass die einzig angemessene Reakti-on auf ein solches Geschenk Dankbarkeit ist – Dankbarkeit als eine Kunst, sein Leben zu führen.

Um Dankbarkeit solle es auch im Gemeindebrief 169 gehen. Aus ganz unterschiedlichen Perspektiven werfen die Autorinnen und Autoren einen Blick auf dieses Thema. Sie wollen kleine Beiträge sein bei der Einübung in eine Lebenskunst der Dankbarkeit, die in der Gewissheit, von Jesus begleitet und getragen zu sein, ihr Zentrum hat.
Es grüßt Sie herzlich
Ihr Pfarrer Dr. Christian Plate

Bei der Suche nach Texten der Dankbarkeit im Alten Testament, der sogenannten Hebräischen Bibel des Judentums, bin ich auf die Psalmen gestoßen. In diesen Liedern stimmen Einzelne aber auch Gruppen das Loblied auf den Gott des alten Bundes an.
Es sind drei Psalmen, die die Dankbarkeit besonders besingen.
Zuerst ist es der Psalm 92, die Verse 1-7

Das ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken
und lobsingen Deinem Namen, du Höchster,
des Morgens Deine Gnade
und des Nachts Deine Wahrheit verkündigen.
Auf dem Psalter mit 10 Seiten,
und der Harfe und zum Klang der Zitter.
Denn, Herr, Du lässest mich fröhlich singen von Deinen Werken,
und ich rühme die Taten Deiner Hände.


Gedankt wird, wie es im Psalm heißt, für Gottes Gnade am Morgen. Welche Gnade ist es, gut geschlafen zu haben, nicht von dunklen Gedanken um den Schlaf gebracht worden zu sein, gesund sich zu fühlen und alle Glieder bewegen zu können, sich auf den neuen Tag zu freuen, ihn heiter und fröhlich zu beginnen. Danke für das Geschenk des neuen Tages, der einmalig ist und nicht wiederholbar.
Der zweite Dank bezieht sich auf die Nacht, die Dunkelheit, das Grübeln, den Rückblick auf den vergangenen Tag, die Ereignisse zum Freuen oder zum Trauern. Jenseits unserer Gedanken und Wahrheiten über Vergangenes leuchtet Gottes Wahrheit auf, die dem menschlichen Zugriff entzogen ist, keine alternativen Wahrheiten und fake news, keine Lügen und Verschwörungstheorien.

Gottes Wahrheit über uns Menschen beschreibt der Beter des Psalms mit dem Loblied über Gottes Werke und dem Rühmen der Taten seiner Hände. Die Schöpfung als Gottes Werk zeichnet nicht nur uns Menschen aus, sondern auch diese Welt in aller Verworrenheit und Endlichkeit. Wir können uns fest machen in der Aussage am Ende des priesterlichen Schöpfungsberichtes: Und siehe, es war sehr gut.
Ein weiterer Psalm nimmt auch das Lob über Gottes Schöpfung wieder auf:
Psalm 100,1-5

Jauchzet dem Herrn, alle Welt!
Dienet dem Herrn mit Freuden,
kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken!
Erkennet, dass der Herr Gott ist!
Er hat uns gemacht und nicht wir selbst
zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide.
Gehet zu seinen Toren ein mit Danken,
zu seinen Vorhöfen mit Loben;
danket ihm, lobet seinen Namen!
Denn der Herr ist freundlich, und seine Gnade währet ewig
und seine Wahrheit für und für.

Kräftige Worte benutzt der Psalmist: Jauchzen, Dienen, Frohlocken; denn es geht um die Erkenntnis, dass Gott der Herr uns gemacht hat, und nicht wir selbst. Welch eine Provokation gegen alle Versuche, das Designerkind zu schaffen, nur gewünschtes, gesundes Leben als wertvoll anzusehen. Gott zu danken im Bekenntnis des Glaubens, sein Geschöpf zu sein und nicht das unserer Eltern, befreit beide Eltern und Kinder. Eltern schenken Kindern ihr Leben und werden beschenkt. Kinder können sich als Geschenk verstehen und nicht als Erfüllungsgehilfen für viele unerfüllte Wünsche ihrer Eltern. Welch eine göttliche Wahrheit, Schenkende und Beschenkte zu sein.

Im dritten ausgewählten Psalmabschnitt geht es um dieses Geschenk des Lebens aus der Hand des Schöpfers.
Psalm 139, 13-16

Du hast meine Nieren bereitet
und hast mich gebildet im Mutterleibe,
Ich danke Dir dafür,
dass ich wunderbar gemacht bin;
wunderbar sind Deine Werke;
das erkennt meine Seele.
Es war Dir mein Gebein nicht verborgen,
da ich im Verborgenen gemacht wurde,
da ich gebildet wurde unten in der Erde.
Deine Augen sehen mich,
da ich noch nicht bereitet war,
und alle Tage waren in Dein Buch geschrieben,
die noch werden sollten und von denen keiner da war.

Welch ein Bekenntnis, welch eine Dankbarkeit, welch ein Glaube zeigt sich in dieser Ich-Aussage des Psalmisten: Danke mein Gott, dass Du mich wunderbar gemacht hast. Dieses als Zusage bei aller Endlichkeit unseres Lebens sagen zu können und für sich zu glauben als Gottes Gnade und Wahrheit beinhaltet einen Lebensmut gegen alle Widerfahrnisse, die auf uns warten. Denn: Deine Augen sehen mich: Von Gott gesehen werden, nicht übersehen werden befreit von Verzweiflungen und geglaubten Geringschätzungen durch Menschen. Welch eine Gnade vom Urteil anderer befreit zu sein und sich selbst als Gottesgeschenk zu glauben.

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